Die Schlucht Combe de Curnier

Durch einen trockenen und engen kleinen Canyon am Fusse des Mont Ventoux

Typ
Wanderung
Schwierigkeit
einfach
Dauer
1 h 45 min
öffentliche Verkehrsmittel
fern
Rundtour
ja
Schutzhütte
nein
Ausrüstung
Bergausrüstung

Einführung

Es gibt eine Vielzahl von Schluchten am Fusse des Mont Ventoux, welche zeugen, dass die Region nicht immer trocken war. Aber nur die Combe de Curnier ist so eng, dass man gleichzeitig mit beiden Schultern an den Seiten anstösst. Es ist eine kurze für jeden machbare Wanderung und die den Eindruck vermittelt, man würde sich gar nicht in der Provence befinden. In der Schlucht findet man Frische und Schatten Mitten im Sommer. Es ist jedoch auch spannend Ende März in die Gegend zu kommen, wenn die Kirschbäume in voller Blüte stehen. Grosse Flächen mit Kirschbäumen finden sich direkt am Fusse des Massivs und somit in der Nähe des Beginns dieser Wanderung.

Die Schlucht diente auch für die Schäfer als Unterstände, einige Höhlen sind mit Trockensteinmauern geschlossen. Es gibt allerdings keinen Beweis einer Besiedelung der Schlucht, weder im Mittelalter noch in der prähistorischen Zeit.

Montag morgen kann man sich auf dem Markt in Bédoin mit Proviant eindecken!

Die Fakten

3,6 km Gesamtstrecke

1 h 45 min Gehzeit

250 m Gesamthöhenunterschied

Orientierung einfach in der Natur

Markierung 60% der Strecke

55% im Bachbett

45% Forststrassen

Gefahren bei Gewitterneigung, Schnee und vereisten Wegen im Winter meiden

Kinder ja

praktisch Picknick-Zeug

notwendig Bergschuhe, Wanderausrüstung und Wasser

GPS-Koordinaten (WGS84) des Start- und Endpunkts 44.132796,5.21445

Downloads

Photo alle Rechte vorbehalten © von André M. Winter. Photo aufgenommen für Provence-Guide.Net während unseren Recherchen 2009 vor Ort.
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Der Mont Ventoux über der Combe Curnier

Im April sieht man noch Schnee am Gipfel. Die Wanderung verläuft in der Schlucht rechts unten.

Öffentliche Verkehrsmittel

Die Zufahrt mit öffentlichen Verkehrsmittel zum Ausgangspunkt der Tour ist nicht einfach. Es gibt einen Zug von Avignon nach Carpentras ungefähr alle 30 Minuten, suche unter TER PACA (nur französisch), das ist der Endpunkt der Linie. Gleich beim Ausgang des Bahnhofs befindet sich der Busbahnhof, von hier fahren die Busse von Trans'Cove (nur französisch) ab. Mit der Linie L gelangt man nach Bédoin. Vorsicht, es gibt spezielle Schülerkurse von Bédoin nach Carpentras, aber es gibt z.B. keinen Kurs von Carpentras nach Bédoin gegen Mittag. An der Station Centre aussteigen und das Stadtzentrum von Süden nach Norden durchqueren, bevorzugt durch kleine Gassen.

arrêt = Haltestelle

Beim Kreisverkehr in die Route de Crillon le Brave (Pfeil) weitergehen, aber sofort rechts in die Rue des Époux Tramier abbiegen. Bei der Kreuzung mit der grossen Platane (Place de la Bourgade) nach links: der Rue de la Calade folgen, danach die Rue du Four Neuf weiter bis zur Église Saint-Pierre. In Richtung Norden weiter und die Traverse Saint-Pierre hinabgehen. Unten nach links (Rue de la Coste Froide) und am Ende nach rechts (Rue du Vieil Hôpital). Wir kommen an einen Kreisverkehr mit einem Olivenbaum in der Mitte.

Eine kleine Gasse führt in Richtung Norden weiter (ein wenig rechts vom Kreisverkehr), wir nehmen den Chemin de la Ferraille, der zuerst eine grosse Kurve nach rechts macht, dann in einem rechten Winkel nach links und eine weitere Kurve nach rechts. Wir landen auf dem Chemin de la Montagne. Nach 2,5 km mündet die Strasse in einen niedrigen Wald mit dem Schild Einfahrt verboten links, dort rechts halten. Nun an den letzten Häusern vorbeigehen und von unten in die Schlucht eintreten, um die hier beschriebene Tour zu beginnen (Hinweisschild). 4 km und 180 Höhenmeter hin- und retour zusätzlich zur Tour in der Schlucht.

Dieser Zustieg von Bédoin ist auch in der angebotenen GPX-Datei vorhanden und auf der Karte in rot eingetragen.

Zufahrt mit dem Auto

Die Tour befindet sich zwischen Carpentras und dem Mont Ventoux. Die Strasse D974 führt von Carpentras nach Bédoin, danach geht es weiter in Richtung Flassan. Hier gibt es zwei Möglichkeiten:

Sinnvolle Parkplätze

Mehr oder weniger wilde Abstellplätze am Fusse des Mont Ventoux in der Nähe des Ausgangspunkts der Tour, siehe weiter oben unter Zufahrt mit dem Auto.

Tipps

Der Aufstieg durch die Schlucht ist die meiste Zeit im Schatten. Dagegen ist der Abstieg in praller Sonne, südorientiert und auf einer steinigen Forststrasse. Man sollte darauf vorbereitet sein und ohne Pause retour gehen.

Warnung: die Schlucht kann sich während und nach Gewittern mit Wasser füllen. Angesichts der Enge und der senkrechten Felswände wäre das eine tödliche Falle, somit ist es unabdingbar, die Wettervorhersagen im Blick zu behalten, der Mont Ventoux kann als Barriere gegen die Wolken wirken und somit kann dort mehr Regen niedergehen als an anderen Stellen im Vaucluse. Wir sind hier in der Kalkzone, der Regen schlägt gegen die Nordhänge, kann aber im Süden abfliessen und somit auch diese Schlucht betreffen. Dies ist sehr selten der Fall, aber man sollte dennoch vorsichtig sein.

Die ganze Region ist eine Zone mit hohem Waldbrandrisiko. Im Sommer aber auch in anderen Saisonen zu Zeiten mit grosser Trockenheit oder starkem Wind, kann der Zugang zu den Waldgebieten reglementiert sein. Folglich können die Strassen für den Verkehr gesperrt sein und/oder die Wege für Wanderer verboten. Aktuelle Auskunft: Karte zum Zugang zu den Wäldern im Département Vaucluse (nur französisch). Die Karte zeigt die Farben Grün, Gelb, Orange und Rot, die den Gefahrenstufen entsprechen.

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Kirschenbäume am Fusse des Mont Ventoux

Das Photo entstand im Monat April.

Die Abschnitte

  1. Am Talgrund im Canyon hochgehen
  2. Abstieg am Rücken östlich und am Fusse des Massifs zurück zum Ausgangspunkt

Abschnitt 1: Combe de Curnier

2 km ... 1 h min 250 m 0 m einfach

100% im Bachbett, wenig Markierung

Die Anhaltspunkte

  • Les Colombets, 440 m
  • Combe de Curnier
  • Ausstieg über eine querende Forststrasse, 690 m

Anstieg durch die Schlucht.

GR = Weitwanderweg

Leicht ortet man den unteren Schluchtausgang, unabhängig davon welchen Zustieg man gewählt hat. Auf den ersten Metern bildet der ehemalige Flusslauf einen natürlichen Weg, stellenweise sieht man die alten Wasserleitungen aus Keramik, mit denen man das Wasser einer nicht dauerhaften Quelle in einem Meander der Combe de Curnier heraus leitete.

Es genügt, diesen breiten Weg hinaufzugehen, er verengt sich hier und da.

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Unteres Ende der Combe de Curnier

Es gibt andere Stellplätze, hier wird der Schluchtausgang verunstaltet.

Nach und nach rücken die Felswände der Schlucht näher, in ihnen kann man noch die Spuren alter Wasserläufe erkennen. Mehrere Felsüberhänge hängen überlappend einer über dem anderen. Der Fels ist bröckelig, aus einigen Quertälern kommen grosse Schutthalden herunter. Diese sind die letzten Möglichkeiten, aus dem Grund der Schlucht auszusteigen. Etwas weiter vorne gibt es keine andere Möglichkeit mehr als vorwärts zugehen oder umzudrehen.

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Schluchtwände mit übereinanderliegenden Auswaschungen

Mehrmals findet man Spuren von menschlicher Nutzung der Schlucht. Hauptsächlich handelt es sich um grobe Mauern aus rohen Steinen, die unter den grossen Überhängen auf dem Niveau des trockenen Flussbettes Einfriedungen bilden.

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Alter Viehpferch unter einem Überhang in der Combe Curnier

Auf dem Grund der Schlucht wächst einiges an Gebüsch, welches manchmal dichte Mauern aus Vegetation bildet. Der Pfad jedoch ist frei.

Es gibt hier keinen ausgebauten Weg, man wandert direkt im Bachbett. Es gibt jedoch keine Passage mit besonderem Gefälle oder Schwierigkeit, man muss nirgends klettern.

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Gebüsch am Schluchtboden der Combe de Curnier

Beim Aufstieg geht man schlussendlich in den Meandern, die in der Schlucht immer enger werden. Man macht eine Reihe von Kurven nach links und rechts, was damit endet, dass man fast die Orientierung verliert. Aber man kann nicht verloren gehen, es gibt keinen möglichen Ausgang an den seitlichen Wänden. Die einzige Konstante ist das regelmässige Gefälle. Nur selten bilden Felsenbrocken kleine Stufen, wie auf dem Foto abgebildet.

Die Felswände kommen immer näher und bleiben eng über eine lange Strecke. Phasenweise sinkt der Abstand zwischen den beiden Felswänden sogar unter einen Meter. Die Vegetation auf den Stufen darüber verdüstern den Schauplatz zusätzlich.

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Wanderung im engen Canyon Combe de Curnier

Wir wandern auf den Steinen, die das trockene Flussbett bilden. Dieses Flussbett entspricht aber nicht dem tiefsten vom Wasserlauf gegrabenen Punkt im Felsen. Daher gehen wir an früher gebildeten Auskolkungen unterschiedlichen Niveaus vorbei.

Es handelt sich hier trotzdem um eine besonders enge Strecke auch wenn die Schlucht hier nicht besonders tief ist.

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Combe de Curnier hier unten breiter

Die Sonne dringt wenig auf den Grund der Schlucht vor, hier können sich somit Moose und Flechten halten, die sonst wenige Meter weiter oben auf den Abhängen des Mont Ventoux und nach Süden exponiert keine Chance zum Überleben hätten.

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Moospolster auf dem Schutt

partie supérieure = oberer Teil
vallon = Tal

Nach einigen engen Meandern und nachdem wir links die Combe de Bouisse (660 m) liegen gelassen haben, wird die Schlucht weniger markant und grüner. Ohne dass es beim Wandern wahrnehmbar ist, wendet sie sich auf der zweiten Hälfte in Richtung Nord-Ost.

Ungefähr bei 690 Metern Seehöhe ist die Schlucht dermassen wenig ausgeprägt, dass eine Forststrasse diese mit Leichtigkeit horizontal queren kann. Dies ist der Moment für uns, das trockene Flussbett nach rechts zu verlassen. Das Foto, welches an dieser Stelle gemacht wurde, zeigt den Ausblick zurück auf den oberen Abschnitt der Combe de Curnier.

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Combe de Curnier von oben gesehen

Abschnitt 2: Coste d'Antoni

1,6 km ... 40 min 0 m 250 m einfach

85% Forststrassen, ohne Markierung

15% Forststrassen, mit Markierung

Die Anhaltspunkte

  • Forststrasse am oberen Ende der Combe de Curnier, 690 m
  • Abstieg am Rücken östlich der Combe de Curnier
  • Zurück nach Les Colombets, 440 m

Abstieg in voller Sonne.

Die 690 Höhenmeter bleiben der höchste Punkt der Tour, da wir horizontal nach rechts aus der Schlucht hinausgehen. An der nächsten Wegkreuzung gehen wir auf einem steinigen Weg weiter bergab (keine besondere Markierung).

An manchen Stellen haben wir die Möglichkeit, nach Bédoin und in die Combe de Curnier zu sehen.

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Bédoin und davor die Schlucht Combe de Curnier

Nach und nach weitet sich der Weg und der Schutt wird ein wenig feiner. Auf diese Weise gehen wir recht schnell 250 Höhenmeter bergab. Der Felsrücken ist nicht sehr einladend, die Büsche sind zu gedrungen, um Schatten zu spenden. Man sollte diesen Abschnitt lieber rasch in einem durchgehen, weiter unten gibt es grössere Bäume, um eine Pause zu machen oder auch ein Picknick bevor man endgültig zum Ausgangspunkt zurückkehrt.

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Schottriger Weg bergab östlich der Combe de Curnier

GR = Weitwanderweg

Unten angekommen wenden wir uns nach rechts, um in weniger als 200 Metern an den Ausgangspunkt am Fusse der Schlucht zurückzukehren.

Alle, die von Fébriers kommen, wenden sich nach links, um in weniger als 800 Metern diese Siedlung zu erreichen.

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Blütenübersäte Kirschenbäume und Wiesen

Quelle und weiterführende Info

Mit guten topographischen Wanderkarten ist man besser unterwegs: Diese Tour befindet sich auf der Karte IGN "Mont Ventoux", Massstab 1:25000, 3140ET.

Wenn du dich nicht mit einer Papierkarte herumschlagen willst, kannst du auch auf Karten-Apps am Handy zurückgreifen. Einerseits handelt es sich um die App Géoportail des amtlichen Kartendiensts IGN. Allerdings benötigt es Zugang zum Datennetz und das ist in Schluchten oder abgelegenen Orten manchmal schwierig.

Alternativ kann man Apps nutzen, die Daten direkt auf dem Gerät speichern. Sie sind im Allgemeinen nicht kostenlos, kosten aber nicht viel. Wir verwenden hauptsächlich OSMAnd, Hier ist es möglich, Konturlinien, Reliefschattierungen, Markierungen und andere hinzuzufügen. Um diese Daten auf dem Handy zu speichern, benötigt man viel Platz.

Natürlich braucht es auch Zugang zu Satelliten für das GPS-Signal mit jeder App. In einigen Schluchten ist dies nicht der Fall. Verlasse dich daher nicht auf die angezeigte Position, sondern lies die Karte auf dem Handy so, wie du sie auf Papier lesen würdest. Die meisten Apps sind für Android und iPhone verfügbar. Die Anwendungen ermöglichen es in der Regel, die zurückgelegte Strecke aufzuzeichnen und auch die angebotenen GPS-Dateien zu jeder unserer Wanderungen einzublenden.

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